UNTERWERFUNG
VON MICHEL HOUELLEBECQ
DAS STÜCK
INSZENIERTE LESUNG IM RAHMEN DER 20. LANDSHUTER LITERATURTAGE
Houellebecqs bislang kontroversester Roman beschwört ein Frankreich herauf, in dem eine autoritäre muslimische Partei schleichend die Macht übernimmt – auf demokratischem Weg und mit Hilfe der intellektuellen Elite. Plötzlich sieht man in der „Stadt der Liebe“ Frauen nur noch verhüllt, Schulen und Universitäten ohne islamischer Ausrichtung werden zu Einrichtungen zweiter Klasse, in den Zügen gibt es ein muslimisches Menü und mehrmals täglich ruft der Muezzin zum Gebet. Auch der Held des Romans, Literaturprofessor François, stellt sich bald die Frage, ob es nicht besser sei, den islamischen Glauben anzunehmen. Wie wird er sich entscheiden?
Schonungslos und mit erzählerischer Wucht zeigt der Autor, wie sich die Menschen freiwillig in ein System fügen und sich opportun verhalten, anstatt die Grundwerte der Aufklärung – Freiheit, Gleichheit, Schwesterlichkeit und Brüderlichkeit – zu verteidigen.
ES SPIELT UND LIEST:
KNUD FEHLAUER
REGIE:
GABRIELE GYSI
DRAMATURGIE:
GABRIELE GYSI / GANNA MADIAR
TECHNIK:
JÜRGEN BEHL
PHILIPP DEGÜNTHER

Michel Houellebecq
Interview mit Gabriele Gysi zu ihrer Inszenierung, 27.11.2020
Produktion: Carola Feddersen
Ton/Schnitt: Carola Feddersen, Ganna Madiar
