Ein Zimmer. Ein EKG. Eine Nulllinie auf dem Monitor.
Ein monotoner, durchdringender Piepton.
Ich falle. Ich falle ins Nichts.

Wo bin ich? Was geschieht mit mir? Wo geht es hin? Augenblick verweile, du bist so schön!

Verflossene Zeiten ziehen an einem vorbei. Bilder und Eindrücke erwachen. Erinnerungen an ergreifende Momente werden noch einmal lebendig. Noch einmal die wertvollsten Augenblicke des Lebens spüren und in Gedanken voll und ganz miterleben. Was für eine Passion! Und plötzlich erwischt einen die Erkenntnis: ist das mein Ende, der Schlussstrich meiner Lebensgeschichte? Was wollte ich nicht noch alles erreichen? Was wollte ich nicht noch alles erleben? Habe ich mein Leben tatsächlich gelebt? Panik macht sich breit und es bleibt kaum mehr Zeit, darüber intensiver nachzudenken.

Katharina Schlender legt ihren Finger in eben diese Wunde. Behutsam und kritisch schafft sie es zwischen Melancholie, Komik, Starrsinn und tiefer Traurigkeit zu jonglieren. Es ist ein Aufruf, über das Menschsein nachzudenken und das Hier und Jetzt ein Stück weit zu hinterfragen.
Ein Abschied im Neubeginn, ein Neubeginn im Abschied – ein poetischer Theaterabend.

Eine Liebeserklärung an das Leben.