TORQUATO TASSO
VON JOHANN WOLFGANG VON GOETHE
Das Stück
Italien. Sommer. Lustschloss Belriguardo. Der Dichter Torquato Tasso, am Hof des Fürsten von Ferrara gerade für die Fertigstellung seines Manuskripts „Das befreite Jerusalem“ gefeiert, hadert mit seiner Rolle als Unterhaltungskünstler im realen Getriebe der Welt. Als Antonio, Vertrauter und Sekretär des Fürsten, Politiker und Weltmann, zu Besuch ist, kommt es zum Kräftemessen. Macht und Poesie, Freiheit und Norm geraten in einen unlösbaren Gegensatz. Es kommt zum Eklat und Tasso wird unter Arrest gestellt. Seiner Freiheit beraubt fühlt er sich betrogen, verraten und gerät in eine tiefe Krise. Die Verbundenheit zur Prinzessin Leonore beschleunigt seine rasenden Gefühle und er gerät mehr und mehr an seine Grenzen.
Was ist Fantasie? Wo hört die Vernunft auf und beginnt der Wahn? Es entspinnt sich ein feinsinniges Psychogramm voller emotionaler Tiefe, das mit rhetorischer Schärfe auf die Bühne kommt. Goethes Künstlerdrama ist vielleicht sein persönlichstes Stück, ein gesteigerter Werther. „Das Drama Tasso ist Bein von meinem Bein, Fleisch von meinem Fleisch“. Es erzählt in meisterhafter Versform von übergroßem Talent und der Nichtigkeit der Existenz, der übergroßen Sehnsucht nach Liebe und Verständnis.
Die Wahrheit ist: ohne letztes Verständnis keine Liebe. Ein wundersames Seelendrama entspinnt sich zwischen Fantasie und Wirklichkeit. Ein Stück voller Lebenstiefe und der Kunst zu sein. Existentiell und poetisch.
ES SPIELEN:
JULIUS BORNMANN
SEBASTIAN GERASCH
KATHARINA VON HARSDORF
ANDREAS SIGRIST
LOUISA STROUX
REGIE:
SVEN GRUNERT
BÜHNE:
SASCHA GROSS
BÜHNENMALEREI:
JEANETTE RAUE
EVI ESCHENBACH
KOSTÜME:
SASCHA GROSS
LUCI HOFMÜLLER
REGIEASSISTENZ:
IRENE GEYER
TECHNIK:
PHILIPP DEGÜNTHER
DAVID SCHRECK
PREMIERE:
16. FEBRUAR 2016
PRESSESTIMMEN
Egbert Tholl, Süddeutsche Zeitung, 20. Februar 2018
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… Das Ensemble zeigt eine tolle Leistung. .Und so ist „Torquato Tasso“ ein passendes Jubiläumsstück: Intendant Sven Grunert zeigt, dass das Kleine Theater großes Theater kann.Katrin Filler, Landshuter Zeitung, 19. Februar 2018
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Es ist ein großer Theaterabend, der nachklingt.
Ulrike Aigner, Wochenblatt, 21. Februar 2018
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So gespielt und interpretiert wirkt Goethe auch heute noch sehr spannend und bedeutungsvoll.
Michaela Schabel, Landshut aktuell, 28. Februar 2018
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Christian Muggenthaler, www.christian-muggenthaler.de
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Vor einem fliedervioletten Landschaftsprospekt sitzen die beiden Leonores auf Gartenstühlen. Die eine schlüpft aus ihrer schwarzen Seidenstrumpfhose, um die schlanken Füße in einem Blechkübel mit kaltem Wasser zu kühlen, während ihre sonnenbebrillte Freundin lediglich die Zehen…
mehr: Christoph Leibold, Theater der Zeit , Jahrgang 2018, Heft 5, 2018