REQUIEMMANIFESTO OF EXTINCTION
VON THOMAS KÖCK
JUGEND- /FAMILIENTHEATER
ALTER: 14 – 99
28.– / 17.– EURO
01.02. SA 19.00 UHR
06.02. DO 19.00 UHR
Das Stück
„Das hier ist kein Theaterstück“, schreibt Dramatiker Thomas Köck und nennt seinen Text ein „Requiemmanifesto“. Tatsächlich ist „und alle tiere rufen…“ eine Totenmesse für all die ausgestorbenen Tiere, die unseren Planeten einst bevölkerten, ehe der Mensch sie ausgerottet hat. Eine Klage über das menschengemachte Artensterben. Und damit auch eine Anklage der Menschheit, die – indem sie Kreatur und Natur geschunden hat – letztlich an der Auslöschung der eigenen Art arbeitet. „Why did we choose extinction?“ – „Wieso haben wir uns für das Aussterben entschieden?“ fragt Köck provokativ in diesem Stück, das die Gesetzmäßigkeiten des Theaters außer Kraft setzt, so wie sich die Aktivist*innen von Extinction Rebellion in zivilem Ungehorsam über geltendes Recht hinwegsetzen. „und alle tiere rufen…“ ist ein wütendes Manifest gegen den Untergang und gerade in seiner Verweigerung gängiger Theaterkonventionen: lustvolles Theater – in der Inszenierung von Christoph Leibold für das Theater 5 dargeboten von einem Ensemble blutjunger Spielerinnen, die ihr Recht auf eine Zukunft einklagen, die die Generationen vor ihnen aufs Spiel gesetzt haben.
ES SPIELEN:
EMILIA GIESLER
LOTTA LEIBOLD
SANNA MORGENROTH
ALINE PRONNET
REGIE:
CHRISTOPH LEIBOLD
MUSIKALISCHE LEITUNG:
THOMAS KOPPELT
ANIMATIONSVIDEOS:
CHRISTOF KINDLINGER
AUSSTATTUNG:
THEATER 5
THEATERLEITUNG:
MATTHIAS WEBER
PRESSESTIMMEN
Das erste Glanzstück ist Regisseur Christoph Leibold schon bei der Auswahl seiner Schauspielerinnen gelungen: Drei junge Frauen (Emilia Giesler, Lotta Leibold, Sanna Morgenroth) mit wenig Bühnenerfahrung und großer Leidenschaft, die deswegen so gut sind, weil sie genau diejenigen vertreten, die hier ihre große Anklage gegen die westliche Gesellschaft und den gierigen Kapitalismus rausbrüllen, das Gefühl, dass das Ende nur noch eine Frage der Zeit ist.
„Und alle Tiere rufen“ ist vor allem eine großartige Inszenierung des Futur II. Das Stück lässt all das zu Wort kommen, was womöglich nie gewesen sein wird. Spezies, die sich nie entwickelt haben werden, poetische Momente, die nie gewesen sein werden, Erkenntnisse, die nicht gezogen worden sein. Gibt aber auch den Arten eine Stimme, die noch hätten sein können, wenn nicht irgendwann der Mensch, genauer gesagt meist die Europäer, in ihren Lebensraum eingedrungen wäre und sie innerhalb von wenigen Jahren oder Jahrzehnten ausgelöscht hätten.
Süddeutsche Zeitung