UNSER DORF SOLL SCHÖNER WERDEN

VON KLAUS CHATTEN

Das Stück

Als Hubert Fängewisch beginnt, in seinem Wohnzimmer von seinem Leben zu erzählen, erscheint die Szene humorvoll und das Publikum lacht über so manch spaßigen Kommentar. Im Laufe der Erzählung erlischt die Heiterkeit immer mehr und weicht einem bedrückenden Blick auf den Menschen, der auf der Bühne sein tiefstes Inneres preisgibt. Harmlos erscheinen anfangs die Demütigungen, die seinem Sohn Dirk widerfahren. Die Feier von Hitlers Geburtstag, die SS-Uniform im Keller –belanglose Zufälle. Schließlich war Hubert damals als Fahnenträger der Knappenkapelle ein angesehener Dorfbewohner. Doch plötzlich wendet sich alles und jeder gegen ihn. Die Presse, die verdammte Lügenpresse und der Schwarzafrikaner, den er doch so sehr vom Dorf fernhalten wollte. In seinem Heimatort zeigen alle mit dem Finger auf ihn und seine Familie, was die Wut in dem einst so angesehen Bürger zum Ausbruch bringt. Fassungslos ringt er mit sich und seinem Leben und ist ratlos, wie alles so weit kommen konnte.
Klaus Chatten führt mit seinem Theaterklassiker „Unser Dorf soll schöner werden“ vor Augen, wie ein Mensch durch äußere Umstände und innere Sichtweisen in seinen Grundfesten erschüttert wird. Nachvollziehbar und doch so verständnislos bleibt am Ende der Besucher in den Reihen sitzen.

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