PRIMA FACIE

VON SUZIE MILLER
90 MINUTEN, KEINE PAUSE

28.– / 17.–EURO
PREMIERE: 30.– / 19.– EURO

08.12. SO 19.00 UHR
21.12. SA 20.00 UHR
27.12. FR 20.00 UHR

Das Stück

Was passiert, wenn sich das System, an das man geglaubt hat, plötzlich gegen einen wendet? Wenn patriarchale Strukturen, von denen man glaubte, sie durchdrungen zu haben, scheinbar unüberwindbar werden? Wenn man erkennt, dass sich die eigene Verantwortung in einem solchen System nicht leugnen lässt? Beweis des ersten Anscheins – das ist die Bedeutung des juristischen Begriffs „Prima Facie“. Solange keine Gegenbeweise vorgelegt werden, gilt der Beweis des ersten Anscheins. Die Wahrheitsfindung gleicht einer Gratwanderung – ob die juristische Wahrheit dabei der tatsächlichen Wahrheit entspricht, darum geht es vor Gericht zunächst nicht. Auch nicht für Tessa, eine junge Star-Anwältin, die Worte wie sensible, scharfe Werkzeuge zum Vorteil ihrer Mandanten und ihrer eigenen Karriere nutzt. Das Gesetz, das als objektiv und vernünftig angesehen wird, ebnet ihr den Weg zu beruflicher und öffentlicher Macht. Erfolge vor Gericht berauschen sie. Dabei ist es egal, weswegen ihr Klient angeklagt ist – Raub, Körperverletzung, Sexualdelikte. Hauptsache: gewinnen.
Doch plötzlich fühlt es sich nicht mehr wie ein Spiel an: Tessa wird Opfer einer Vergewaltigung. Auf einmal sind die Rollen vertauscht und sie findet sich im Zeugenstand wieder. Sie weiß, ihr eigener Prozess stützt sich auf Prima-Facie-Beweise, die so lange wahr sind, bis sie widerlegt werden. Tessa nimmt den Kampf gegen das Misstrauen gegenüber ihr als Opfer sexueller Gewalt auf.
Die australische Dramatikerin und Drehbuchautorin Suzie Miller hat selbst viele Jahre lang als Strafverteidigerin gearbeitet. Schwerpunkt: Sexualdelikte. Mit ihrem eindringlichen Ein-Frauen-Stück, 2019 in Sydney uraufgeführt, hat sie die Theaterwelt erobert und dabei praktisch alle wichtigen Preise abgeräumt. Im Londoner Westend und am New Yorker Broadway war das brandaktuelle „Me-too“-Stück ein riesiger Erfolg, in den Schauspielhäusern von München, Hamburg, Wien wurde es vom Publikum gefeiert. Prima Facie – spannend, essentiell, im Bann der Gegenwart!

ES SPIELT:
LOUISA STROUX

REGIE:
SVEN GRUNERT

REGIEASSISTENZ / DRAMATURGIE:
REBECCA SEETHALER

BÜHNE:
HELMUT STÜRMER
SVEN GRUNERT

KOSTÜME:
IRINA KOLLEK

TON / VIDEO:
LEANDER GRIWODZ
ERIKA HÖCHT

LICHTDESIGN:
BJÖRN GERUM
MATTHIAS KUPFER

BÜHNENTECHNIK:
VLADIMIR BAGLAY
AUSILIO MEHMETI

SOUNDMANAGEMENT:
AUSILIO MEHMETI

PREMIERE: 
11. OKTOBER 2024

LOUISA STROUX  im NIEDERBAYERN TV

KRITIKERSTIMMEN

Die Mechanismen der Macht 

„Es ist ein Kinderspiel, das Spiel der Gesetze“, sagt Tessa Ensler. Und sie beherrscht dieses Spiel perfekt. Als erfolgreiche Strafverteidigerin haut sie immer wieder ihre Mandanten raus – auch die Täter, auch die Sexualstraftäter. Mit der überheblichen Selbstsicherheit der Gewinnerin erzählt sie, oben in Robe und unten in leuchtend weißen Turnschuhen steckend … weiter …

Philipp Seidel, Landshuter Zeitung, 16. Oktober 2024


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Suzie Millers „Prima Facie“ spannend im kleinen theater KAMMERSPIELE Landshut inszeniert

Vorpreschen, warten, Einspruch erheben, dann das Kreuzverhör. Louisa Stroux in der Rolle einer jungen Anwältin gerät regelrecht in Euphorie über ihr strategisches Vorgehen vor Gericht. Sie lässt das Opfer im Glauben im Recht zu sein, macht auf naiv, stottert absichtlich, um es dann im Kreuzverhör mit vier Fragen wie Schüsse ins Verderben zu katapultieren. weiter …

Michaela Schabel, schabel-kultur-blog, 21. Oktober 2024

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(Un)antastbare Menschenwürde? 

Eine die Bühne beherrschende Abbildung einer Platon-Büste. Eine Frau, die sich in stummen Rufen vergeblich Gehör zu verschaffen versucht. Spiegel überall. Im Zentrum eine junge Frau, still, lediglich Objekt. Und über allem dieser eine Satz, den es an diesem Abend zu verhandeln gilt: Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Die Unantastbarkeit der Menschenwürde sicherzustellen … weiter …

Stefan Becker, Journalist, Oktober 2024

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Denken heißt Überschreiten

Die Schauspielerin Louisa Stroux verkörpert kongenial die sich einem inneren Strukturwechsel befindende Staranwältin Tessa Ensler.
Das Einpersonenstück von Suzie Miller verlangt von der Darstellerkunst präzise gespielte innere Rollenwechsel, innere Monologe, Selbstreflektionen und die Figur findet sich plötzlich in einem harten und kritischen Gespräch aus verschiedenen Positionen und Perspektiven um grundsätzliche Fragen des Lebens wieder. weiter …

Konstanze Caysa, Philosophin

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Das Stück der Stunde

Da stürmt sie am Publikum vorbei auf die Bühne: Tessa Ensler, voller Energie, sprungbereit in ihren weißen Turnschuhen. Selbstbewusst und angriffslustig ist sie, die junge Strafverteidigerin, die es aus einem prekären Milieu auf die Elite-Universität geschafft hat und nun täglich im Gerichtssaal für „Gerechtigkeit“ sorgt. Ihre Spezialdisziplin ist die Verteidigung in Fällen sexualisierter Gewalt. Die Verteidigung der Täter.  weiter … 

Carola Feddersen, Journalistin

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