



Unser Auftaktstück zur neuen Spielzeit
FAUST01 - FRAGMENTE23
FREI NACH JOHANN WOLFGANG VON GOETHE
90 MINUTEN, KEINE PAUSE
28.-- / 17.--EURO
PREMIERE: 30.-- / 19.--EURO
Zum RESERVIEREN über Theaterkasse
oder Karten kaufen über Reservix:
08.12. FR 20.00 UHR ***
10.12. SO 19.00 UHR KARTEN
13.01. SA 20.00 UHR KARTEN
14.01. SO 19.00 UHR KARTEN
*** evtl. noch Karten an der Abendkasse
DAS STÜCK
Gefühl ist alles... Wort ist Schall und Rauch... Wahrheit oder Irrtum?
FAUST01 – FRAGMENTE23 ist ein fragmentarisch poetischer Theaterabend. Faust in Zeiten von KI ist eine Studie über unser Menschsein. Der Homo sapiens steht auf dem Prüfstand. „Es irrt der Mensch, solange er strebt...“ Ist es der Antrieb nach Erkenntnis und Wahrheit oder die Befriedigung durch Rausch, Sinnesfreude und Liebe, die uns zu Menschen macht? An den Anfang seines „Faust I“ setzt Goethe eine Experimentanordnung: Es werden zwei Wetten geschlossen, aus denen sich eine Parabel über die Dynamik zwischen Gut und Böse entwickelt. „Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft...“ Mephisto wettet mit dem Herrn, Faust auf seine dunkle Seite zu ziehen und von seinem Streben nach Wahrheit abzubringen. Die Wette gilt.
Der Philosoph und Wissenschaftler Faust steckt in der Krise. Er zweifelt daran, dass Studium und Bildung zu tiefer Erfüllung führen und wendet sich der Magie zu. Seine magische Kunst öffnet den Weg zum Jenseitigen im Diesseits und Mephisto kann sich zeigen. Er verspricht Faust, Lebenslust in sein karges Leben zu bringen. Im Gegenzug bekommt er Fausts Seele nach dessen Tod. Die zweite Wette gilt, denn Faust will endlich den Augenblick erleben, in dem er sagen kann: „Verweile doch, du bist so schön!“ Das Drama nimmt seinen Lauf.
FAUST01 – FRAGMENTE23: unterhaltsam, spielerisch, romantisch, poetisch, sinnlich, voller Tragik und Komik. Ein Roadmovie. Unterwegs auf der Suche nach der begehrten ewigen Jugend, ein Experiment, eine radikale Sinnsuche.
Wer gewinnt? Wer verliert? Lassen Sie sich überraschen!
ES SPIELEN:
Faust: ANDREAS SIGRIST
Mephisto: JOHANNES MEIER
Herrn / Valentin: STEFAN LEHNEN
Hexe: KATJA AMBERGER
Margarete: NICOLA TRUB
Wagner: RUDI KNAUSS
REGIE:
SVEN GRUNERT
REGIEASSISTENZ:
LEA SPRENGER
DRAMATURGIE:
LEA SPRENGER
PHILOSOPHISCHE BERATUNG:
DR. KONSTANZE CAYSA
BÜHNE:
HELMUT STÜRMER
KOSTÜME:
IRINA KOLLEK
MASKE:
SANDRA BRUNNER
REQUISITE:
JASMIN GRAN
ILLUSTRATION:
LEXA NIUGNAG
TECHNIK / LICHT:
MICHELE LUPI
TON / KAMERA / VIDEO:
LEANDER GRIWODZ
ERIKA HÖCHT
DAVID SCHRECK
PREMIERE:
29. SEPTEMBER 2023

PRESSESTIMMEN
mitreißend inszeniert ... bestens besetzt ... packendes Kammerspiel ... schauspielerischer Mittelpunkt ist bei „Fragmente 23“ Mephisto, den Johannes Meier unter der Regie von Sven Grunert überaus effektvoll interpretiert ... Die Inszenierung zeigt einmal das ausgesprochen hohe Potential dieses kleinen Hauses, das inzwischen digitale Technik perfekt mit dem Bühnengeschehen koordiniert, ohne es zu übertrumpfen, einmal mehr ein subtiles Gespür für eine differenzierte musikalische Untermalung beweist, mit einfachsten Mitteln ein originelles Bühnenbild und stilsichere Kostüme kreiert und die Vielfalt der Theaterstile, poetisches Spiel, abrupte Rollendistanzierungen und immersive Unterbrechungen synergetisch integriert.
PUBLIKUMSSTIMMEN
Mit Ihrem verantwortungsbewussten Umgang mit Goethes Text, Ihrem Mut zum Minimalismus, Ihrer intelligenten und künstlerisch durchdachten Umsetzung der Kernaussagen und Ihrem stets poetischen Zugriff ist Ihnen eine Produktion gelungen, der ich ein großes Publikum wünsche. Ebenfalls beeindruckend: Herrn Stürmers multifunktionales und ästhetisch ansprechendes Bühnenbild!
Hannelore Meier-Steuhl, Leitung Feuilleton der Landshuter Zeitung a.D., 2. Oktober 2023
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Liebe, Leidenschaft und Leinwand
Eindrucksvoll die gleichzeitigen Abläufe auf Großleinwand und eine Etage tiefer akustisch erfahrbar, die verborgene Intimität eines Liebespaares.
Gelungener, medialer Kunstgriff ohne eitlen Sebstzweck von Bild und Realität. Ergreifend und spannend.
Michael Lange, Akademischer Kunstmaler
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INTERVIEW
Christoph Leibold: Sven Grunert ist Intendant des kleinen theaters Landshut. Goethes Faust hatte er schon lange auf dem Zettel. Nun sagt er war die Zeit reif. Mit künstlicher Intelligenz stelle sich die Frage nach dem Wesen des Menschseins stärker denn je. Und ja, Gefühl mag zwar nicht alles sein, wie es bei Goethe heißt , erfährt aber in einer Welt, in der die KI dem menschlichen Verstand zunehmend überlegen ist, einen enormen Bedeutungszuwachs. Anders als sein Titelheld braucht das Stück also nicht wirklich eine Verjüngungskur, wohl aber den richtigen Zugriff.
Sven Grunert : Meine Intention als Regisseur war, eine spielerische und eine poetische Übersetzung zu finden, die uns auf die Inhalte des Textes so zurückwerfen, dass wir irgendetwas in den Figuren entdecken, was wir auch in uns selber finden.
Christoph Leibold: Dass Grunert seine Inszenierung als Fragmente bezeichnet hat nichts mit Dekonstruktion zu tun . Er zerschlägt die Handlung nicht, sondern folgt ihrer Chronologie, nimmt lediglich hier und da ein paar Abkürzungen, macht thematische Abstecher, um am Ende aber doch sehr nahe bei Goethe anzukommen. Faust, der an die Grenzen des Denkens gestoßen ist, vertraut sich der Magie, dem Irrationalen an, folgt seinem Gefühl, handelt dabei mitunter moralisch höchst fragwürdig, gerade, was sein Verlangen nach Gretchen angeht, das ohnehin mindestens soviel mit Trieben wie mit Lieben zu tun hat. …..Und jede Suche kann auch auf Irrwege führen. Es irrt der Mensch, solange er strebt. Faust erfährt das am eigenen Leben, Mephisto an seiner Seite, der ihm in der Erkenntnis voraus ist.
In Sven Grunerts Lesart des Theaterklassikers begegnet uns Faust als schillernde Figur in einer Inszenierung, die ebenfalls oszilliert zwischen Schein und Sein, kein Illusionstheater, sondern eine Aufführung, die vieles der Imagination der Zuschauer überlässt. Die Darsteller bleiben hinten den Figuren stets als Schauspieler sichtbar. Grunert legt die Mittel des Theaters offen, er zeigt sozusagen die Zutaten, ohne freilich das ganze Rezept zu verraten. So entsteht eine eigene Bühnenwirklichkeit, in der sich Spiel und Realität auf wundersame Art durchdringen. Darin liegt eine poetische Verführungskraft, die nur im realen Raum des Theaters zu haben ist, in dieser uralten Kunstform, die immer wieder neu ist und sich selbst verjüngt.
Christoph Leibold, Bayern2 Kulturleben, 5. Oktober 2023